Maria Marshall - Antonio Riello - Aphrodite Litti
Art Athina 2008
23.05.08 - 25.05.08
Potnia Thiron auf der Art-AthinaDie Galerie für zeitgenössische Kunst Potnia Thiron nimmt zum zweiten Mal in Folge mit einem eigenen Pavillon an der Art-Athina teil und zeigt hier Werke von Maria Marshall, Antonio Riello und Aphroditi Litti. Drei Künstler mit ausgeprägtem Individualstil versuchen, uns mit ihrer Fantasie, ihrer Betrachtung der Realität und vor allem ihrer Kunstfertigkeit von hohem Wiedererkennungswert in eine Parallelwelt voller Gehalt aber auch voller Freude einzuweihen.
Die berühmte britische Filmkünstlerin Maria Marshall stellt ihr neues Werk »28 Wochen später« vor. Ein herausragendes Video, das all jene Charakteristika in sich vereinigt, die die Künstlerin in der internationalen Kunstszene etablierten und die nichts anderes sind als der erschütternd kritische Blick, mit dem sie sich Themen wie der kindlichen Seele, der Unschuld, den Herausforderungen des Erwachsenwerdens und des reifen Verhaltens in einer »erwachsenen« Umwelt nähert.
Die Exponate von Maria Marshall umfassen außerdem zwei Plakate für die »Zombie Movies«, zwei ebenfalls neue Werke für Potnia Thiron – eines ihrer neuen Arbeit »28 Wochen danach« entnommen, das Zweite mit dem Titel »28 Tage danach« dem Werk »Sophikon-Epidauros«, das im letzten Sommer in Griechenland für Griechenland gedreht wurde, und dessen Entstehung mit einer der größten ökologischen und nationalen Tragödien verbunden sein sollte, die Griechenland in seiner jüngsten Geschichte erlebt hat. Der Drehort, eine kleine historische Kapelle in Sophikon bei Epidauros, nur wenige Kilometer vom antiken Theater entfernt, war gleichzeitig der Ort einer unglaublichen Naturkatastrophe. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass das Werk auch auf der Contemporary Istanbul Art Fair 2007 vorgestellt worden ist.
Der italienische Künstler Antonio Riello, bekannt für die suggestive, wenn nicht spielerische Annäherung an seine Themen, die sich vor allem mit verbreiteten Verhaltensweisen, Denkweisen und Deutungen beschäftigen, erforscht ein weiteres Mal die Mechanismen hinter dem, was gesellschaftlich akzeptiert ist und was nicht. Indem er originales Material verwendet, schafft er ein persönliches Universum, das aus mit wertvollen Steinen und beeindruckenden Stoffen geschmückten Schusswaffen besteht, Revolver, Handgranaten und Bomben. Auf der Art-Athina werden die Werke »KARINA«, eine deutsche Luger PO8 Pistole, und »STRELA« ein russisches Präzisionsgewehr, ausgestellt, »umgedeutet« in der völlig eigenwilligen Art Riellos.
Die Exponate im Pavillon von Potnia Thiron ergänzt Aphroditi Liti mit ihrem Werk »MÄDCHEN«, einer Skulptur in der träumerischen Gestalt eines Mädchens aus Bronze mit Mosaiksteinchen aus Muranoglas, sowie eines ihre Pop-Fantasy Schmetterlinge – Werke aus ihrer letzten, lichtdurchfluteten und -reflektierenden Ausstellung bei Potnia Thiron mit dem Titel »A.Liti im Wunderland«. Den einführenden Text des Kataloges zu dieser Ausstellung »Das ›R‹ in Wunder« wurde von Evgenios Trivizas, Autor und Professor für Kriminologie, verfasst.
Parallel zum Pavillon haben die Besucher des »open plan« der Art-Athina die Möglichkeit, sich der Kunst Antonio Riellos anhand einer ausführlicheren Präsentation seiner Werke in einem eigens von der Organisatorin der Ausstellung Bettina Maria Busse eingerichteten Raum noch weiter zu nähern. Ausgestellt werden hier das beeindruckende Werk »BOMBARDIERUNG«, eine Installation mit einem Essservice für 12 Personen dekoriert mit Waffendarstellungen, die Arbeit »RENAISSANCE FLUGZEUGBOMBE«, eine handbemalte Keramikbombe aus Fayence und »KERAMIKWAPPEN 2«, eine weitere Wandkomposition, ebenfalls aus Keramik, die aus 16 Tellern und 2 Waffen aus handbemalter Fayence besteht. Es handelt sich um eine Auswahl, die, wie der Kriminologe Yannis Panoussis letzen November im einführenden Text zum Katalog der Ausstellung des Künstlers in der Galerie Potnia Thiron treffend formuliert, versucht, »uns mehr mit der Kunst als der Technik der Waffe vertraut zu machen. Unsere Aufmerksamkeit auf ihre künstlerische Seite, ihre Farben, ihre Kombinationen, ihr »Kleid« und ihre Terminologie zu lenken.«